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Bewerbung – gewusst wie!

Du suchst einen Ausbildungsplatz, aber bei Worten wie Anschreiben, Lebenslauf und Bewerbungsmappe bekommst Du Schweißausbrüche? Dabei ist eine Bewerbung eigentlich gar nicht kompliziert. Wir zeigen Dir, worauf es ankommt und was nicht gern gesehen ist. Fahrplan beachten
Die meisten betrieblichen bzw. dualen Ausbildungen beginnen im August oder September. Die Bewerbungsfristen enden in der Regel ein Jahr früher. Für eine Ausbildung bei Banken, Versicherungen und einigen Großbetrieben musst Du Dich sogar teilweise schon im Februar bewerben, also noch ein halbes Jahr früher. Wer die Bewerbungsfristen nicht verpassen will, sollte sich also nicht erst kurz vor seinem Abschluss mit dem Thema beschäftigen. Im besten Fall überlegst Du Dir schon zu Beginn Deines vorletzten Schuljahres, in welchem Beruf Du eine Ausbildung machen möchtest. Erkundige Dich dann bei potenziellen Arbeitgebern nach den Fristen.

Februar 2020: Ende der Bewerbungsfrist bei Banken, Versicherungen und einigen Großbetrieben für den Ausbildungsstart im August/ September 2021
Bis August/September 2020: Bewerbung auf Restplätze, Bewerbung in kleineren Unternehmen, Initiativbewerbungen für den Ausbildungsstart 2020
Juli/August 2020: Bewerbungsschluss für die meisten betrieblichen und dualen Ausbildungen mit Ausbildungsstart im August/September 2021

Richtig bewerben – So geht’s!
Eine erfolgreiche Bewerbung ist vor allem Kopfsache. Wie der Name schon sagt, musst du für Dich selbst Werbung zu machen. Vielleicht hilft Dir der folgende Gedanke dabei: „Der Arbeitgeber braucht mich, nicht andersherum“. Nun musst Du Deinen zukünftigen Arbeitgeber überzeugen, warum er ausgerechnet Dich in seinem Betrieb braucht. Dabei darfst Du ruhig selbstbewusst auftreten. Statt mit einem vagen „Über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch würde ich mich sehr freuen“, beende Dein Anschreiben mit einem selbstbewussten „Ich freue mich darauf, Sie bei einem Gespräch näher kennen zu lernen“. Drei wichtige Dinge solltest Du in Deiner Bewerbung unterbringen: Deine Kompetenzen, Deine Leistungsmotivation und Deine Persönlichkeit. Mit Kompetenzen sind Deine Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie Deine bisherige Ausbildung gemeint. In diesem Bereich wirst Du Dich kaum von Deinen Mitbewerbern unterscheiden. Auch Auslandsaufenthalte, Sprachkurse und Praktika sind heute eher die Regel als die Ausnahme. Individueller ist Deine Leistungsmotivation. Warum möchtest Du genau diesen Beruf ausüben? Was fasziniert Dich an ihm? Und warum möchtest Du Deine Ausbildung gerade bei diesem Unternehmen machen? Deine Persönlichkeit ist letztendlich jedoch der wichtigste Punkt Deiner Bewerbung, denn in diesem unterscheidest Du Dich von allen anderen Bewerbern. Was macht Dich aus? Was sind Deine Interessen? Welche Erfahrungen haben Dich besonders geprägt? Verfügst Du bereits über relevantes Spezialoder Fachwissen?
Bewerbung Step-by-Step
1. Freie Ausbildungsstellen finden
Wenn Du Dich für ein spezielles Unternehmen interessierst, such auf der Unternehmens-Webseite nach ausgeschriebenen Stellen. Darüberhinaus gibt es im Internet viele Lehrstellenbörsen. Es bietet sich an, auch abseits der großen Portale zu suchen, da sich dort meist sehr viele Bewerber auf eine Stelle bewerben und kleinere Unternehmen überhaupt nicht auftauchen. Die findest Du stattdessen eher klassisch in der Tageszeitung. Besuche Job- und Ausbildungsmessen, da sich hier vor allem lokale Unternehmen präsentieren. Suche Dir am besten im Vorfeld eine Handvoll Betriebe aus, die für Dich spannend sind und bereite eine Kurzbewerbung vor, die Du den Ansprechpartnern vor Ort direkt überreichst.
2. Das Gespräch suchen
Noch bevor es an die eigentliche Bewerbung geht, suche das Gespräch. Dafür bieten sich Job- und Ausbildungsmessen an. Wenn Du Dich auf eine Online-Ausschreibung bewerben möchtest, rufe den angegeben Ansprechpartner an. Überlege Dir im Vorfeld einige Fragen, die Du zum Betrieb oder zur Ausbildung hast. Das Tolle an einem Telefonat: Du kannst Dich in Ruhe vorbereiten und zur Not Fragen ablesen, falls Du nervös bist. Außerdem kannst Du in Deiner späteren Bewerbung Bezug auf das Gespräch nehmen.
3. Bewerben
Eine Bewerbung erfolgt meist per Post, E-Mail oder online. Im Idealfall hast Du die vom Unternehmen gewünschte Form bereits im Telefongespräch erfragt. Klassischerweise besteht eine Bewerbung aus einem Anschreiben, einem Lebenslauf und Deinen Zeugnissen. Daraus sollten sich Deinem Wunscharbeitgeber Deine Kompetenzen, Deine Leistungsmotivation und Deine Persönlichkeit erschließen. Versuche, die Aufmerksamkeit des Lesers zu erregen, bekunde Dein Interesse am Unternehmen, lege dar, warum Du auf die Stellenbeschreibung passt und wecke im Idealfall im Leser den Wunsch, Dich näher kennenlernen zu wollen.
Achtung Stolperfalle!
Achte bei Deiner Bewerbung insbesondere auf die folgenden Punkte, um einen möglichst guten ersten Eindruck zu hinterlassen.

Falscher oder falsch geschriebener Ansprechpartner? Zur Sicherheit im Gespräch nochmal nachfragen.
Auch wenn es verlockend ist, einfach zu kopieren: Verfasse für jedes Unternehmen ein individuelles Anschreiben!
Floskeln wie „ich bin fleißig, teamfähig und belastbar“ vermeiden und lieber über Deinen Lebenslauf in Form von Hobbys oder besonderen Leistungen vermitteln.
Zeig Selbstbewusstsein und vermeide Konjunktive.
Leg Dir eine professionelle E-Mail-Adresse zu. Oder würdest Du Glücksbärchi07 zum Bewerbungsgespräch einladen?
Unterschätze den Lebenslauf nicht. Erst aus ihm wird ersichtlich, ob Du wirklich zur Stellenbeschreibung passt. Gut zu wissen: Was Deine Eltern beruflich machen oder auf welcher Grundschule Du warst, kannst Du bei Platznot ebenso wie Geburtsdatum und -ort, Staatsangehörigkeit und Familienstand einfach weglassen.
Die Form wahren: Für Anschreiben und Lebenslauf gibt es formale Vorgaben, die Du unbedingt beachten solltest. So sollte Dein Anschreiben nicht länger als eine Seite, handschriftlich unterschrieben und übersichtlich gegliedert sein. Der Lebenslauf wird tabellarisch angelegt und muss ebenfalls unterschrieben werden. Deinen bisherigen Ausbildungsweg und Deine praktischen Tätigkeiten listest Du in umgekehrt chronologischer Reihenfolge auf.
Hobbys geschickt präsentieren: Deine Hobbys sind Musik hören, Sport und Freunde treffen? *Gähn*, das wird niemanden vom Hocker hauen. Versuche, Hobbys, Interessen und Freizeitaktivitäten zu erwähnen, die entweder etwas über Dich und Deine Fähigkeiten aussagen, oder die besonders gut zur Stellenbeschreibung passen. Wer keine ausgefallenen Hobbys hat, sollte diesen Punkt weglassen oder stattdessen andere persönliche Interessen in den Vordergrund stellen. Achte darauf, welches Bild Du vermitteln möchtest. Wenn Du Dich auf einen kommunikativen Job bewerben möchtest, wäre eine Aufzählung der Hobbys Lesen, Meditieren und Vögel beobachten nicht dazu geeignet, Deine kommunikative Seite zum Ausdruck zu bringen.

Wie wird meine Bewerbung perfekt?
Eine perfekte Musterlösung gibt es nicht. Mach doch mal folgenden Test. Lade Dir aus dem Internet eine Musterbewerbung herunter und frage dich, ob Du den Bewerber einstellen würdest. Und nun stelle Freunden, Familie und Lehrern einmal genau die gleiche Frage. Du wirst sehen, etwa die Hälfte der Befragten würde die Person einstellen, die andere Hälfte nicht. Der Grund: persönliche Vorlieben, Präferenzen, die Laune beim Lesen der Bewerbung, die verfügbare Zeit. Auch Personalchefinnen und -chefs sind nur Menschen und manchmal erwischt man sie einfach auf dem falschen Fuß. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, kann seine Bewerbungsmappe auf Ausbildungsmessen oft kostenlos checken lassen. Auch auf den Seiten der Bundesagentur für Arbeit findest Du viele hilfreiche Tipps und Vorlagen.
Hier bekommt ihr mehr Infos: arbeitsagentur.de
Autorin: Bettina Fischer
Bildnachweis: Zarya Maxim – stock.adobe.com

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