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Wieviel verdiene ich als Azubi? 

BIBB Azubi Ausbildungsvergütung
Bildnachweis: Grafik: BIBB-Datenbank

Wieviel verdiene ich als Azubi? – Ausbildungsvergütungen hängen von mehreren Faktoren ab

Was verdient man eigentlich als Azubi? Welche Ausbildungen sind die bestbezahlten? Und sind die Vergütungen in allen Bundesländern gleich? Das REVIERteens hat sich schlau gemacht und wichtige Infos rund ums Thema Gehalt in der Ausbildung zusammengetragen.

Höhe des Gehaltes variiert

Vom Handwerk über soziale oder medizinische Berufe bis hin zu Jobs im Einzelhandel, in der Verwaltung oder in IT-Bereich – in Deutschland gibt es über 450 anerkannte Ausbildungsberufe. Bei der Ausbildungsvergütung gibt es allerdings große Unterschiede. Sie ist immer wieder Thema politischer Diskussionen, vor allem wenn es um die Höhe des Ausbildungsgehalts geht, das in einigen Branchen als unangemessen niedrig eingestuft wird. Ehe man einen Ausbildungsvertrag unterschreibt, sollte man sich gut informieren.

Was bedeutet „Ausbildungsvergütung“?

Die sogenannte Ausbildungsvergütung erhalten Azubis als Gegenleistung für die im Betrieb ausgeübte Arbeitsleistung. Sie wird monatlich, spätestens am letzten Arbeitstag des Monats vom Ausbildungsbetrieb gezahlt. Die Höhe des Ausbildungsgehalts ist dabei nicht einheitlich geregelt, sondern abhängig von drei Faktoren: von der Branche, in der man arbeitet, vom Ausbildungsjahr, in dem man sich befindet, und vom Alter. Die Höhe der Vergütung wird in deinem Ausbildungsvertrag festgehalten. Die Zahlung einer angemessenen Vergütung regelt das Berufsbildungsgesetz im §17 (BBiG). Dort wird die Ausbildungsvergütung definiert, die jeweils an die Auszubildenden gezahlt werden muss. Sie ist nach dem Alter bemessen, steigt mit fortschreitender Berufsbildung an und wird mindestens jährlich angepasst. Entscheidend für die Höhe der dir gezahlten Ausbildungsvergütung ist die Branche, in der du arbeitest.

Fairer Arbeitslohn?

Von einer fairen und damit angemessenen Ausbildungsvergütung kann man grundsätzlich ausgehen, wenn sich das Entgelt des Auszubildenden an bestehenden Tarifverträgen orientiert. Entscheidet man sich zum Beispiel für einen Job in der Gastronomie, gilt ein besonderer Tarifvertrag. Laut „Gastronomievergütung“ darf dann kein niedrigerer Satz im Ausbildungsvertrag vereinbart werden als der tariflich festgelegte. Die Vergütung muss von den Betrieben unter anderem auch während des Urlaubs, während der Berufsschulzeit sowie bei Krankheit (bis zu sechs Wochen) weitergezahlt werden. Gibt es keine einschlägigen Tarifverträge, sind die Branchentarifverträge als richtungsweisendes Kriterium für die Angemessenheit der Ausbildungsvergütung zu sehen. Eine Ausbildungsvergütung, die den in einem einschlägigen Tarifvertrag geregelten Lohn um mehr als 20 Prozent unterschreitet, kann nicht mehr als angemessen gelten.

Mindestlohn für Azubis?

Wer sich in einem Ausbildungsverhältnis befindet, für den gilt der reguläre Mindestlohn nicht. Denn ein Auszubildender ist kein Angestellter im herkömmlichen Sinne. Diejenigen, die durch die Lohnuntergrenze finanziell unterstützt werden sollen, sind vor allem Minijobber und Geringverdiener. Es gibt allerdings eine Mindestausbildungsvergütung für Auszubildende. Diese liegt aktuell für Azubis im ersten Ausbildungsjahr bei 649 Euro im Monat.

Große Verdienstunterschiede bei den Ausbildungsberufen

Je nachdem, für welchen Ausbildungsberuf du dich entscheidest, sind die Ausbildungsgehälter bereits im ersten Lehrjahr weitaus höher; insbesondere, wenn nach Tarif bezahlt wird, greift eben diese tarifliche Regelung und nicht die Mindestvergütung. Zudem gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen und in den Bundesländern, und auch je nach Betrieb ist das Gehalt nicht immer gleich. Bei der Berufswahl sollte man aber überdies bedenken, dass nicht nur die Vergütung während der Ausbildung eine Rolle spielt, sondern auch, was man später in diesem Beruf verdienen kann, welche Weiterbildungschancen es gibt und wie sicher ein Beruf ist.

Spitzenverdienst in der Milchtechnologie

Das Bundesinstitut für Berufsbildung, kurz BIBB, beobachtet und analysiert seit 1976 die Entwicklung der tariflichen Ausbildungsvergütungen jährlich zum Stichtag 1. Oktober. Die im gesamtdeutschen Durchschnitt höchsten tariflichen Ausbildungsvergütungen wurden in der Milchtechnologie mit monatlich 1.307 Euro gezahlt, das Zimmerhandwerk landete mit 1.264 Euro auf Platz zwei. Insgesamt erhielten etwa zwei Drittel der Auszubildenden, die in einem tarifgebundenen Betrieb lernten, 2023 eine Ausbildungsvergütung von mehr als 1.000 Euro, fast ein Drittel sogar mehr als 1.150 Euro. Bei rund zehn Prozent der Auszubildenden lagen die tariflichen Ausbildungsvergütungen 2023 allerdings unterhalb von 850 Euro. Die meisten dieser Berufe wie Maler:in oder Friseur:in gehören zum Handwerk.

Infos: bibb.de

Weitere Tipps für nach der Schule findet ihr unter Ausbildung & Studium

Jana Thomes
Author: Jana Thomes

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