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So können Familien Bienen schützen

Weltbienentag

Wenn wir an Bienen denken, dann an die Honigbiene. Dabei vergessen wir aber häufig ihre Verwandten – die Wildbienen. Dabei sind es gerade diese kleinen geflügelten Insekten, die zum Großteil zur Bestäubung der Obst- und Gemüsepflanzen beitragen. Und trotzdem verschwinden sie langsam aus unserem Leben. Wie können aber Familien Wildbienen schützen?

Grundlegend ist ein frühzeitiges Verständnis für die Artgenossen der Honigbiene und ihre Lebens- und Arbeitsweise wichtig. Denn nur, was man kennt, schützt man auch, erklärt Cornelia Johnen, Imkerin aus Bochum gegenüber dem REVIERKind. „Wildbienen sind oft hochspezialisiert. Das bedeutet, wenn eine Pflanzenart in ihrem Flugradius fehlt, ist ihr Lebensraum verloren und damit sinkt die Artenvielfalt in der Tier- und Pflanzenwelt.“

Garten bienenfreundlich gestalten

Diese wichtigen Lebensräume zu schaffen, ist aber gar nicht so schwer, wie es sich auf den ersten Blick anhört. Schon der heimische Garten kann kinderleicht zum Bienenschutz beitragen. „Wer einen Rasen hat, sollte ihn nicht mit der Nagelschere pflegen, sondern ihn etwas höher wachsen lassen. Nach wenigen Monaten hat man dann bereits Gänseblümchen und weitere Wildblumen im Garten“, so Cornelia Johnen.

Zusammen mit Ihren Kindern können Sie zudem Steinmauern oder kleine Sandinseln anlegen, um Wildbienen eine geeignete Heimat zu bieten.

Bienenhotels

Auch Bienenhotels sind eine Möglichkeit, Nistplätze für Bienen zu schaffen und liegen gerade sehr im Trend. Trotzdem sind sie nicht für alle Wildbienenarten geeignet, so die Bochumer Imkerin. „Sie helfen nur gewissen Wildbienenarten und gerade diese sind typischerweise nicht die, die besonders bedroht sind.“ Natürliche Nistplätze wie Altholz oder Natursteinmauern sind deshalb den kleinen Holzhäuschen vorzuziehen.

Wer den kleinen Gartenbesuchern dennoch ein Hotel bieten möchte, sollte dieses bereits im Frühjahr und besonders wichtig – witterungsgeschützt und sonnig aufhängen.

Woran erkennt man nun aber ein gutes Bienen- bzw. Insektenhotel? Cornelia Johnen gibt folgende Tipps:

Bienenhotels

Übrigens: Bienenhotels lassen sich auch ganz einfach selber bauen. Dazu bohren Sie mit verschieden großen Bohrern Löcher von 4 bis 8 cm in ein getrocknetes Stück Hartholz und schafft anschließend eine glatte Oberfläche. Schon ist das Hotel fertig.

Fehler im Garten vermeiden

Wichtig ist jedoch in erster Linie, der Verzicht auf Pestizide, erklärt die Bochumer Imkerin. Auch von Schottergärten, wie sie gerne in Vorgärten vorkommen, rät sie als „eine Verschwendung von möglichem Lebensraum“ ab.

„Eine Wildblumenwiese sieht nicht nur schöner aus, sondern ist ebenfalls pflegeleicht und bietet vielen Insekten ein breites, ganzjähriges Nahrungsangebot.“

Bienen auf dem Balkon willkommen heißen

Neben dem Garten, bietet auch der Balkon Potenzial. Gemeinsam können Familien Bienenweidensaatmischungen in den Kästen heranziehen und so eine bunte und pflegeleichte Vielfalt bieten. Bei der Auswahl der Saatmischung sollte darauf geachtet, dass es sich um einheimische Saaten handelt.

Außerdem sollten nur Blumen mit offenen Blüten gepflanzt werden. „Besonders moderne Zuchtrosen mögen zwar schön sein, sind aber für Bienen wegen ihrer geschlossenen Blüten leider nutzlos“, erklärt Cornelia Johnen. 

Wann, wenn nicht zum heutigen Welttag der Bienen wäre also die ideale Möglichkeit, gemeinsam mit den Kindern zum Schutz der heimischen Wildbienen beizutragen. Lebensräume im Garten und auf dem Balkon schaffen macht Spaß, sieht gut aus und hilft dabei, unsere Artenvielfalt zu erhalten.

Weitere Infos: www.pott-imme.de

 

Vanessa Wobb
Author: Vanessa Wobb

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