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Struktur und Rituale für Schulkinder

Bildnachweis: (c) Sunny Studio - Fotolia.com

Nach den Sommerferien ist es wieder soweit: Ein neues Schuljahr beginnt! Der Schulstart bringt sowohl für die Kinder als auch für die Eltern große Veränderungen im Alltag mit sich. Dazu gehören zum Beispiel das tägliche Aufstehen zu einer bestimmten Uhrzeit, um pünktlich in der Schule zu sein, oder das Erledigen der Hausaufgaben am Nachmittag. Der ganze Tagesablauf verschiebt sich und die gesamte Familie muss sich umstellen. Zudem kommen in der Schule jede Menge neue Regeln, Pflichten und Abläufe auf die Kinder zu, die sie schnell überfordern oder verunsichern können. Kinder benötigen Sicherheit, Geborgenheit, feste Rhythmen, liebgewonnene Rituale und klare Strukturen – sowohl, um sich sicherer zu fühlen, als auch, um sich besser im Alltag orientieren zu können.

Stabiles Gerüst sorgt für Sicherheit

Tägliche Fixpunkte geben dem Tag ein stabiles Gerüst und den Kindern somit Vertrauen und Halt. In diesem Gerüst hat alles seinen sicheren Platz und die Kids können sich immer wieder dorthin zurückziehen, wenn sie verunsichert sind. Andererseits macht dieser Rückhalt auch Mut, sich auf neue Dinge einzulassen und dazuzulernen – die Kinder werden selbstsicherer und haben weniger Angst vor Unbekanntem.

Für dieses Gerüst benötigen Familien klare Strukturen und Rituale. Wie dies auszusehen hat, ist allen selbst überlassen, denn jede Familie ist natürlich individuell. Das kann der gemeinsame Einkauf am Samstag sein, der Schwimmbadbesuch an jedem zweiten Sonntag oder die tägliche Gute-Nacht-Geschichte. Wichtig ist, dass alle Familienmitglieder Mitspracherecht haben, wenn es darum geht, die Tagesstrukturen zu formen und die gemeinsame Zeit zu gestalten. Wenn dem Nachwuchs bestimmte Dinge oder Abläufe wichtig sind, sollte, wenn möglich, auf den Wunsch des Kindes eingegangen werden.

Klare Abläufe im Tagesverlauf

Gerade für Schulkinder – egal ob sie gerade erst in die Schule kommen oder sechs Wochen Ferien hinter sich haben – ist mit Schulbeginn ein fester Ablauf wichtig. Dieser startet am Morgen mit dem Weckerklingeln. Um morgendliche Hektik zu vermeiden, sollten feste Aufstehzeiten und klare Abläufe gelten. Alle Familienmitglieder sollten so früh aufstehen, dass genügend Zeit und Ruhe zum Fertigmachen, Brote schmieren und im Idealfall auch für ein gemeinsames Frühstück bleibt, bevor alle zur Schule oder zur Arbeit aufbrechen. Um den Tag so stressfrei wie möglich zu beginnen – denn wer beginnt den Tag schon gerne mit Stress –, können gewisse Dinge schon abends vorbereitet und zu festen Ritualen gemacht werden: Anziehsachen für den nächsten Tag rauszulegen, den Tornister zu packen oder die Brotdosen für den nächsten Tag zu befüllen, das könnten beispielweise feste abendliche Abläufe sein.

Am Mittag oder Nachmittag, wenn alle wieder zu Hause eintrudeln, steht dann bei vielen das gemeinsame Essen auf dem Programm. Familienmahlzeiten bringen einige positive Effekte mit sich: Sowohl positive als auch negative Erlebnisse können in der Runde besprochen werden. Das fördert zum einen das Wir-Gefühl innerhalb der Familie und zum anderen die Kommunikationsfähigkeit und die Sprachentwicklung der Kinder. Ein kleiner Tipp: Durch gemeinsames Tischdecken fühlen sich die Kinder außerdem nützlich und integriert.

Für Schulkinder liegt dann am Nachmittag das Erledigen der Hausaufgaben an. Eine kurze Ruhephase nach der Schule sollte den Schulkindern aber auf jeden Fall gegeben werden. Um Diskussionen zu vermeiden, könnten Eltern beispielsweise eine feste Uhrzeit mit ihren Kindern ausmachen, zu der sie dann ihre Aufgaben erledigen.

Bei den meisten stehen dann auch Freizeitaktivitäten an: Sportverein, Musikschule oder Verabredungen mit Freunden, bevor sich der Tag dann auch schon wieder dem Ende zuneigt. Abendbrot, Zimmeraufräumen oder fernsehen gehören dann zu festen Abläufen am Abend.

Wichtig ist bei allen Kindern das Einschlafritual. Entspannte Rituale wie gemeinsam etwas zu lesen, Geschichtenerzählen oder Singen erleichtern den Kindern das Einschlafen und den Weg in eine ruhige Nacht mit schönen Träumen. Eine Kuscheleinheit sollte auf jeden Fall auch dabei sein. Gerade Erstklässler, für die nun mal alles neu und unsicher ist, können dadurch mit dem Gefühl von Geborgenheit einschlafen.

Spontaneität nicht vergessen

Natürlich geben klare Strukturen den Kindern Sicherheit, aber trotzdem sollte auch noch genügend Platz für spontane Unternehmungen und Veränderungen bleiben. Rituale können auch mal über Bord geworfen und dem Tagesgeschehen oder veränderten Bedingungen angepasst werden, denn in erster Linie sollen diese ja das Familienleben erleichtern und nicht für schlechte Laune oder Stress sorgen.

Julia Schröder

 

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