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Masern:Unterschätzte Gefahr?

Besonders Jugendliche und Erwachsene sollten Impfstatus prüfen

Masern und Co. werden häufig als harmlose Kinderkrankheiten angesehen. Nach einer Befragung der BZgA schätzen mehr als ein Drittel der Eltern Masern als ungefährlich ein. Ein verbreiteter Irrtum.

Laut der Bürgerinformation der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung sind „Masern eine hoch ansteckende Krankheit, die weltweit vorkommt und durch Viren ausgelöst wird. Die Erkrankung beginnt mit hohem Fieber, Husten und Schnupfen. Einige Tage später bildet sich der typische Hautausschlag. Eine Maserninfektion ist keine harmlose Kinderkrankheit – bei etwa jedem zehnten Betroffenen treten Komplikationen auf.“ Masernviren werden von Mensch zu Mensch übertragen, wobei nahezu jeder Kontakt zwischen einer ungeschützten Person und einem Erkrankten zu einer Ansteckung führt. Da durch eine Masern-Infektion das Immunsystem geschwächt wird, können Komplikationen durch zusätzliche Erreger entstehen, die zum Beispiel Mittelohrentzündungen, Lungenentzündung und sogar – bei etwa jedem 1000. Masernfall – Gehirnentzündungen hervorrufen können. Besonders gefährdet für einen schweren Verlauf sind Säuglinge unter einem Jahr, da diese noch nicht geimpft werden.

„Um Masernausbrüche in Zukunft zu verhindern, ist es wichtig, die heute schon recht guten Impfquoten bei Kindern weiter zu steigern und auf konstant hohem Niveau zu halten. Entscheidend ist aber auch, Impflücken bei Jugendlichen und Erwachsenen zu schließen“, betont Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA. „Deshalb sollten nach 1970 Geborene ihren Impfschutz gegen die hoch ansteckenden Masern überprüfen.“ Den meisten der nach 1970 geborenen Erwachsenen ist die Impfempfehlung gegen Masern nicht bekannt. Das zeigt die aktuelle Repräsentativbefragung der BZgA zu Wissen, Einstellung und Verhalten. Ein Viertel der befragten Erwachsenen und Jugendlichen schätzen Masern fälschlicherweise als harmlos ein. Da heute etwa die Hälfte der Masernfälle Jugendliche und junge Erwachsene betreffen, lohnt sich vor allem für diese Altersgruppen der Impfcheck.

Diese Wissensdefizite greift die BZgA mit der Kampagne „Deutschland sucht den Impfpass“ auf. Ziel der Aktion ist es, zur Impfpasssuche und zum anschließenden Impfcheck zu motivieren. Jugendliche und Erwachsene können sich umfassend zu Krankheitsbild und Impfung auf der Internetseite www.impfen-info. de/impfpass informieren. Zudem bietet ein interaktiver Video-Impfcheck die Möglichkeit, den persönlichen Impfschutz gegen Masern zu überprüfen. Neben diesem Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene finden sich auf der Internetseite ausführliche Informationsmaterialien für Eltern kleiner Kinder.

Kosten: Die Kosten empfohlener Impfungen werden von den Krankenkassen übernommen.

Impfung für Kinder: Für Kinder sind zwei Impfungen gegen Masern, Mumps und Röteln zwischen dem vollendeten 11. und 23. Lebensmonat empfohlen.

An die zweite Impfung denken: Fast alle Kinder im Schulalter sind heute einmal gegen Masern und Co. geimpft. Die 2. Impfung fehlt jedoch häufiger und sollte zeitnah durchgeführt werden.

Keine gezielte Behandlung möglich: Bei Masern, Mumps und Röteln können nur die Symptome gelindert werden. Eine ursächliche Therapie gibt es nicht. Antibiotika sind bei Viruserkrankungen wirkungslos.

Schwangere: Da es sich beim Masernimpfstoff um eine Lebendimpfung handelt, sollten Schwangere nicht geimpft werden.

 

Weitere informationen:

– Internetportal zu „Deutschland sucht den Impfpass“:

 www.impfen-info.de/impfpass

– Steckbrief Masern als Bürgerinformation: 

www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/masern/

– Robert Koch Institut: www.rki.de/impfen

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