Das Familienmagazin fürs Ruhrgebiet

Suche
Close this search box.

Kluterthöhle in Ennepetal

Vor ca. 385 Millionen Jahren brandete in Ennepetal ein tropi­sches Meer an die Ufer des Urkontinents mit seinem vorgelagerten Korallenriff. Heute be­findet sich an gleicher Stelle die Kluterthöhle, die während einer der zahlreichen Führungen zusammen mit Höh­lenführern trockenen Fußes erkundet werden kann. Besucher tauchen dabei in die Welt eines versteinerten Korallen­riffs ein und entdecken die außerordentlich gut erhaltenen versteinerten Lebewesen. Ein Teil des 7.600 Meter langen Gangsystems ist in der Kluterthöhle für Besucherinnen und Besucher erschlossen. Darin zeigen sich unterirdische Seen, bizarre, geheim­nisvolle Gänge und die versteinerten Lebewesen eines ehemaligen Korallenriffs. Wegen der Emp­findlichkeit und des besonderen Schutzzwecks kann die Kluterthöhle nicht auf eigene Faust, sondern nur innerhalb von geführten Touren in Begleitung von Höhlenführern sowie bei Veranstaltungen besucht werden. Einen ersten Überblick über die Kluterthöhle selbst gewinnt man bei der Führung „Erste Einfahrt“. Hier er­fahren die Besucher Wissenswertes über die Entstehung der Höhle und deren Nutzung seit ihrer Entdeckung. Wer geologisch interessiert ist, besucht die „Fossilienreise“, bei der die Fos­silien des Korallenriffs im Fokus stehen. Histo­risch interessierte Besucher können sich auf eine „Zeitreise“ durch 385 Millionen Jahre Erd- und Zeitgeschichte begeben. Robben, Krabbeln und Kriechen – teils in völliger Dunkelheit und durch enge Höhlengänge – sind bei Erlebnis- oder XX-treme-Tour aus­drücklich erlaubt. Aufgrund des konstan­ten Höhlenklimas und der besonderen Luftzu­sammensetzung wird die Kluterthöhle zudem für Speläotherapie-An­gebote genutzt. Unter Speläo- beziehungs­weise Höhlentherapie – einer Sonderform der Klimatherapie – versteht man die Be­handlung von Atem­wegserkrankungen in Naturhöhlen oder spe­ziellen Bergwerksstol­len. Ritzen und Poren im Gestein wirken wie ein Filter auf die einströmende Luft, Staub- oder Allergenpartikel werden von Nebeltröpfchen um­schlossen und bleiben an den Wänden und am Boden gebunden. Zusätzlich hat die Kluterthöhle einen erhöhten CO2- und Radonspiegel, der sich bei Atemwegserkrankungen lindernd auswirkt. Zahlreiche kleine und große Patientinnen und Pa­tienten mit Atemwegserkrankungen oder Allergi­en nutzen die Wirkung der Höhlenluft, um ihre Beschwerden zu lindern. 2019 wurde das gesamte Kluterthöhlensystem zum Nationalen Naturmonument ernannt. Laut Bundesnaturschutzgesetz schützen Na­tionale Naturmonumente Gebiete, die aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, kulturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen und wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit von herausragender Bedeu­tung sind.
Weitere Infos: www.kluterthoehle.de

Bildnachweis: AKKH e.V.

admin
Author: admin

Diesen Beitrag teilen:

Das könnte Sie auch interessieren:

Kalender
Loading...