Wir lassen kein Kind allein
Wenn ein Kind lebensverkürzend oder lebensbedrohlich erkrankt, steht die Welt der Familie plötzlich still. Zukunftspläne, Alltag, Normalität – alles verändert sich. In dieser Situation brauchen Eltern und Geschwister nicht nur medizinische Hilfe, sondern vor allem Menschen, die zuhören, begleiten und Halt geben. Genau das leisten die Deutschen Kinderhospiz Dienste e.V.
Mehr als 100.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland leben mit einer lebensverkürzenden Erkrankung. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, diesen Familien beizustehen – ab der Diagnose und so lange, wie Unterstützung gebraucht wird. Im Mittelpunkt steht dabei immer eines: Lebensqualität trotz Krankheit.
Nähe, die trägt
Die Deutschen Kinderhospiz Dienste arbeiten ambulant. Das heißt, die Begleitung findet dort statt, wo das Leben spielt: zu Hause, im vertrauten Umfeld. Ehrenamtlich geschulte Mitarbeitende besuchen die Familien regelmäßig, hören zu, spielen, lachen, entlasten. Sie schenken Zeit, Aufmerksamkeit und Mut – oft über viele Jahre hinweg.
Auch Geschwisterkinder erhalten besondere Zuwendung. In Einzelbegleitungen oder Gruppenangeboten können sie offen über ihre Sorgen sprechen, Freundschaften schließen und neue Kraft schöpfen.
Doch die Hilfe endet nicht mit dem Tod des Kindes: Der Verein bietet auch Trauerbegleitung für Eltern und Geschwister an, durch Gespräche, Gruppen und kreative Angebote, die Raum für Erinnerungen schaffen.
Gemeinschaft, die stärkt
Unter dem Motto „You never walk alone“ bringt der Verein betroffene Familien zusammen. In Selbsthilfegruppen, Freizeitaktionen oder Familienausflügen erleben sie Gemeinschaft und den Austausch mit Menschen, die verstehen, was sie bewegt.
An manchen Standorten helfen sogenannte Soziallotsen, bürokratische Hürden zu überwinden – etwa bei Anträgen oder im Kontakt mit Behörden. So bleibt den Familien mehr Zeit für das, was wirklich zählt: füreinander da zu sein.
Ein starkes Netzwerk
2018 wurde in Dortmund unter dem damaligen Träger „Forum Dunkelbunt“ der erste ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst „Löwenzahn“ eröffnet. In den folgenden Jahren kamen weitere Dienste hinzu, unter anderem in Bochum, Frankfurt, Schwerin, Regensburg und im Westerwald. Heute sind diese Angebote im Dachverband Deutsche Kinderhospiz Dienste e.V. gebündelt, der von der Stadt Dortmund als freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe anerkannt ist.
Hinter all dem steht ein großes Team aus Fachkräften und vielen engagierten Ehrenamtlichen. Sie werden sorgfältig ausgebildet, begleitet und regelmäßig fortgebildet. Ohne sie wäre diese wichtige Arbeit nicht möglich.
Helfen, damit Hilfe bleibt
Die Kinderhospizarbeit wird teilweise durch Krankenkassen unterstützt, doch viele Angebote, etwa die Geschwisterarbeit, sind nur durch Spenden finanzierbar. Jede Unterstützung hilft, damit Familien in einer der schwersten Zeiten ihres Lebens nicht allein bleiben müssen.
Denn das Ziel der Deutschen Kinderhospiz Dienste ist klar:
Kein Kind, keine Familie soll diesen Weg allein gehen müssen.
Infos, Spenden- und Mitmachmöglichkeiten: deutsche-kinderhospiz-dienste.de


