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Kompassjahr – FSJ in kirchlichem Beruf

Kompassjahr FSJ Evangelische Kirche von Westfalen
Bildnachweis: Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW)

Neulich auf der Berufsmesse: „Was machen Sie denn hier?“, fragt die Frau mittleren Alters mit einem freundlichen, aber fragenden Gesicht. Schneller als viele andere hat sie den Machkirche Messestand als evangelisches Angebot auf der Berufsmesse identifiziert. Und hat trotzdem, wie andere vermutlich auch, nicht sofort auf dem Schirm gehabt, was die Evangelische Kirche von Westfalen auf einer Berufsmesse für Jugendliche macht.

Die freundliche Frau ist in guter Gesellschaft. Vor allem in Gesellschaft der Jugendlichen, die die EKvW mit Machkirche umwirbt. Dass man bei Kirche auch arbeiten kann, daran denken Menschen nicht als allererstes. In der letzten Sinus Jugendstudie von 2020 hieß es dazu ganz nüchtern: „Scheinbar gehört die Kirche als Arbeitgeberin für viele Jugendliche nicht zu ihrem Mindset. Teilweise ist man unsicher, etwas skeptisch und vielen fehlt einfach der Bezug.“

#Machkirche – Kompassjahr: Praktische Erfahrungen und Eindrücke sammeln

Eine direkte Erfahrung in einem kirchlichen Beruf ermöglicht das Kompassjahr. Wie das aussieht, beschreibt die 19-jährige Noelani Gasso Romero, die sich nach bestandenem Abi für das Kompassjahr entschieden hat.

„Um das Gemeindeleben in der Kirche kennenzulernen, ist das Kompassjahr ideal. Man lernt, worauf man sich nach einem Studium und vielleicht auch schon davor einlässt, und kann sich davon überzeugen, ob die Arbeit in und mit der Gemeinde das Richtige ist. Ich selbst bin dabei nicht einfach nur eine „Praktikantin“, ich bin Teil des Teams, wodurch ich viele Aufgaben eines Gemeindepädagogen/einer Gemeindepädagogin miterleben darf.

Zum Beispiel die Vorbereitung und Durchführung eines Kindergottesdienstes, aber auch den Gottesdienst in einem Altenheim. Ebenfalls darf ich die Woche im Konficamp begleiten und miterleben. Ich kann aus einem vielfältigen Angebot selbst entscheiden, worauf ich in diesem Jahr meinen Schwerpunkt festlegen möchte. Ich kann jetzt schon mit voller Überzeugung sagen, dass das Kompassjahr die beste Entscheidung war, die ich hätte treffen können.“

Ebenso positive Erfahrungen macht der 18-jährige Jona Schwandt, der sein Kompassjahr in der Jugendkirche Hamm absolviert.

„Für mich geht es darum, so viele Erfahrungen und Eindrücke zu sammeln wie nur möglich. Dafür kann ich zum Beispiel (Jugend-)Gruppen betreuen und anleiten oder Projekte mit Konfirmand:innen planen und durchführen und aus der hauptamtlichen Perspektive Freizeiten und Großevents begleiten. Zeitgleich erfahre ich auch, dass dieser Beruf mit Büroarbeit verbunden ist, die notwendig ist, um ebendiese ganzen Projekte und Aktionen zu organisieren.

Aber auch die verschiedensten Schulungen und natürlich die Seminarwochen gehören zu meinem Kompassjahr dazu. Ich kann das Kompassjahr auf jeden Fall empfehlen, weil es mir ermöglicht, Teil eines großartigen Mitarbeiterteams zu sein und die verschiedensten Kontakte zu knüpfen. Meine Empfehlung lautet daher, sich mit dem Kompassjahr auseinanderzusetzen, da es wirklich für jeden die Möglichkeit bietet, die eigenen sozialen Kompetenzen zu stärken und ein großes Netzwerk an hilfreichen Menschen zu knüpfen.“

Infos zum Freiwilligendienst in einem kirchlichen Beruf

Das Kompassjahr ist ein Freiwilliges Soziales Jahr für junge Menschen zwischen 16 und 26 Jahren, in dem die Berufsorientierung im Bereich kirchlicher Berufe eine besondere Rolle einnimmt. Junge Menschen können sich so vor einer Ausbildung oder einem Studium innovativ und praktisch in der Kirche von Morgen engagieren, ohne sich langfristig festzulegen. Und sie können entspannt und ohne Druck herausfinden, ob ihr ausgewählter Arbeitsbereich sie begeistert und zu ihnen passt.

Das Diakonische Jahr der Evangelischen Kirche von Westfalen als Trägerin ermöglicht es, intensive Einblicke in die Arbeitswelt kirchlicher Berufe in den Arbeitsfeldern der Theologie und Gemeinde, der Gemeindepädagogik, der Kirchenmusik sowie im Bereich des Religionsunterrichts zu erhalten. Teilnehmende des Kompassjahres erfahren neben der Begleitung durch Anleitende eine intensive pädagogische und persönliche Begleitung. Sie erhalten die Möglichkeit, eigene Fähigkeiten, Kompetenzen und Talente einzubringen und erfahren dabei Raum und Zeit für Austausch, Spiritualität und Berufsorientierung.

Für den praktischen Teil der Fachhochschulreife sowie für ein eventuell folgendes Studium im sozialen Bereich kann das FSJ als gelenktes Praktikum angerechnet werden. Darüber hinaus profitieren Teilnehmende von den Konditionen eines Freiwilligendienstes (Bezahlung, Urlaub, Versicherung, etc.). 

Kompassjahr Evangelische Kirche von Westfalen
Bildnachweis: Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW)

Die Leistungen des Kompassjahres umfassen:

  • 12 Monate Einsatz innerhalb einer Einsatzstelle
  • 39 Wochenstunden
  • ca. 470,00 Euro Taschen- und Verpflegungsgeld pro Monat
  • 30 Tage Urlaub
  • persönliche Begleitung durch pädagogische Fachkräfte
  • Bildungsseminare zu persönlichen und fachlichen Themen
  • Möglichkeit der Hospitation in anderen Einsatzbereichen
  • Möglichkeit des Erwerbs von weiteren Qualifikationen außerhalb des Programms 
  • Sozialversicherung
  • Kindergeldanspruch bleibt bestehen

 

Weitere Infos: machkirche.de und diakonisches-jahr-westfalen.de


 

Noch mehr spannende Themen gibt es in der Rubrik Ausbildung und Studium.

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