Nicht immer lassen sich Beschwerden, mit denen Patienten eine zahnärztliche Praxis aufsuchen, rein zahnmedizinisch erklären. Hier kann die sogenannte Dentosophie eine Behandlungsalternative sein. Sie bringt Ordnung in die Funktionen von Atmung, Schlucken, Kauen, und ermöglicht es dem Körper, von innen heraus zu regulieren.
Die Dentosophie ist ein ganzheitlicher Ansatz in der Zahnmedizin, der weit über die reine Behandlung von Zahnfehlstellungen hinausgeht. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen „dens“ (Zahn) und dem Griechischen „sophia“ (Weisheit), also die „Weisheit der Zähne“. Sie betrachtet den Mund als Spiegel des gesamten Menschen und setzt auf die enge Verbindung zwischen Körper, Geist und Emotionen.
Dreiklang aus Atmung, Schlucken und Kauen
„Mit der Dentosophie richten wir den Blick auf den ganzen Körper, mit den Zähnen als zentralem Element. Bei der Dentosophie gehen wir davon aus, dass Fehlfunktionen im Mundraum nicht isoliert auftreten, sondern Ausdruck eines gestörten Gleichgewichts im gesamten Organismus sein können. Besonders die Atmung, das Schluck- und Kaumuster, die Körperhaltung und emotionale Spannungszustände stehen dabei im Fokus“, erklärt Zahnärztin Dr. Kira Stelter.
Wird eine dieser Funktionen gestört – etwa durch eine falsche Zungenlage oder Mundatmung – kann das Auswirkungen auf die gesamte Körperhaltung, das emotionale Gleichgewicht oder die Konzentrationsfähigkeit haben. Bei Kindern können sich die Folgen dieser funktionellen Störungen in Lernschwierigkeiten, Schlafproblemen oder Sprachstörungen äußern.
Mit der Dentosophie wird zunächst der Lippenschluss, die Nasenatmung, die Zungenfunktion und das gleichmäßige, beidseitige Kauen trainiert. Als Trainingsgerät der Therapie steht der Balancer im Vordergrund: eine kleine, weiche und individuell angepasste Schiene aus Silikon, die täglich für kurze Zeit getragen wird.
In Kombination mit einfachen, gezielten Übungen unterstützt der Balancer die natürliche Entwicklung und Koordination von Kiefer-, Zungen- und Gesichtsmuskulatur. Das gelingt ganz ohne feste Zahnspangen oder invasive Eingriffe. Auch Abdrücke sind für das Anpassen des Balancers nicht erforderlich.
„Ziel ist es, gestörte Funktionen zu regulieren, Blockaden zu lösen und den Körper zur Selbstheilung zu aktivieren, sanft, nachhaltig und ganz ohne Zwang“, betont Dr. Kira Stelter.
Gesundheit nachhaltig fördern
Eltern berichten häufig, dass sich nicht nur die Zahnstellung ihres Kindes verbessert hat, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden: Die Kinder schlafen ruhiger und sprechen deutlicher. „Dentosophie ist weit mehr als Zahnmedizin, sie ist eine Einladung, auf die feinen Signale des Körpers zu hören und nachhaltige Gesundheit von klein auf zu fördern. Gerade für Familien kann sie eine wertvolle Ergänzung zur konventionellen Medizin sein“, so Dr. Kira Stelter.
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Author: Vanessa Wobb
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