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Mediennutzung in der Familie

Bildnachweis: Pixabay

Das Coronavirus bringt derzeit im gewohnten Familienalltag einiges durcheinander. Geschlossene Kitas und Schulen, Eltern im Homeoffice, keine Besuche der Großeltern, abgesperrte Spielplätze – da sind PC, Smartphone und Co. eine willkommene Abwechslung sowohl für Klein als auch für Groß. Damit die „Kleinen“ in der neu gewonnenen Freizeit jedoch nicht nur „daddeln“, sollten Eltern vor allem jüngere Kinder bei der Auswahl der Inhalte unterstützen.

Stärkere Mediennutzung während der Coronakrise

Ist die Mediennutzung in Familien sonst häufig ein Streitpunkt, sind viele Eltern in Zeiten von Corona froh, wenn sich der Nachwuchs dank Tablet, Smartphone oder Spielekonsole für eine gewisse Zeit selbst beschäftigen kann. Einer aktuellen Forsa-Umfrage zufolge geben 95 Prozent der befragten Eltern an, dass ihre Kinder während der Coronakrise stärker solche technischen Geräte nutzen – und 93 Prozent der Eltern haben dafür auch Verständnis. Die Kinder nutzen die technische Ausstattung dabei einerseits, um für die Schule zu arbeiten, aber auch um mit Freunden in Kontakt zu bleiben sowie für kurzweiligen Zeitvertreib.

Eltern sollten klare Regeln für die Mediennutzung aufstellen

Dass sowohl Kinder als auch Eltern während der Pandemie mehr Zeit vor Bildschirmen verbringen als gewöhnlich, sollte zunächst noch kein Grund zu großer Sorge sein. Sinnvoll ist es jedoch, klare Regeln zur Mediennutzung zu vereinbaren. Ein strukturierter Alltag mit festen Routinen ist insbesondere für jüngere Kinder wichtig und sollte dafür sorgen, dass sich Lernen und Freizeit miteinander abwechseln, genauso wie Zeiten mit und ohne Bildschirme. Das gemeinsame Essen ist ein besonders wichtiges strukturgebendes Element, aber auch Familienaktivitäten drinnen (z. B. Basteln oder Gesellschaftsspiele) und draußen (z. B. Fahrradtouren und Spaziergänge) sind essenziell für einen gelungenen Mix aus Online- und Offline-Aktivitäten.

Damit es bei der Mediennutzung nicht zu Frust auf beiden Seiten kommt, rät Medienpädagogin Kristin Langer in dem Projekt „Digitale Familie“ Eltern, die Regeln gemeinsam mit den Kindern aufzustellen und zu diskutieren. Durch den Austausch entsteht ein besseres Verständnis auf beiden Seiten: Kinder können die Sorgen ihrer Eltern besser nachvollziehen und Eltern erhalten ein Gefühl dafür, warum ihr Nachwuchs gewisse Medien nutzen möchte. Ein Mediennutzungsvertrag kann die gemeinsam aufgestellten Regeln festhalten – dieser sollte aber flexibel anpassbar sein. Wichtig ist in jedem Fall, dass sich nicht nur Kinder, sondern auch die Eltern an die gemeinsam festgelegten Regeln halten. Ist beispielsweise eine Zeit für eine Spielekonsole festgelegt, sollten Eltern ihre Kinder nicht zwischendurch stören oder die Zeit verkürzen.

Digitale Angebote sinnvoll nutzen

Gerade in der jetzigen Zeit finden sich eine Menge empfehlenswerte Online-Angebote zum Bilden und Lernen. Die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender stellen in ihren Mediatheken diverse Lernangebote für zu Hause bereit – von „Der Sendung mit der Maus“ im WDR über das „Virtuelle Klassenzimmer“ im ZDF bis hin zur „MDR Wissen Schulstunde“ mit Livestream zu Fächern wie Mathe, Politik und Biologie. Eltern sollten sich daher kurz die Zeit nehmen und besonders mit jüngeren Kindern gemeinsam schauen, welche digitalen Angebote in den Familienalltag sinnvoll integriert werden können.

Eva Seehausen

 

 

 

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