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SPORTkind: Wasserball

Bildnachweis:© Fabio Lotti – Fotolia.com

Beim Wasserball handelt es sich – wer hätte das gedacht – um die älteste olympische Mannschaftssportart. 1900, sehr lange vor Tennis und Fußball, wurden in Paris zum ersten Mal Medaillen in dieser Sportart gesammelt.

Wasserball ähnelt dem Handball und wird statt an Land im Wasser gespielt. Bei dem Spiel stehen sich, wie man es von den meisten Ballspielen gewohnt ist, zwei Mannschaften gegenüber, die versuchen, durch geschicktes Abspielen und Freischwimmen den Ball im gegnerischen Tor unterzubringen. Die Mannschaft mit den meisten anerkannten Toren wird als Sieger betrachtet. Eine Wasserballmannschaft besteht aus maximal 13 Spielern, von denen sich jeweils sieben im Wasser befinden, davon ein Torwart. Um sich voneinander zu unterscheiden, trägt die Heimmannschaft helle Badekappen und das Auswärtsteam dunklere. Die Torhüter spielen immer mit roten Kappen. Die Kopfbedeckungen sind zudem mit einem Ohrenschutz ausgestattet, um vor Verletzungen, beispielsweise des Trommelfells, zu schützen. Das Spielfeld beim Wasserball hat in der Regel eine Größe von 30 mal 20 Meter bei den Herren und 25 mal 20 Meter bei den Damen und in der Jugendklasse. Ein Wasserball-Tor ist drei Meter breit und 0,90 Meter hoch. Die Spieldauer beim Wasserball beträgt 32 Minuten – gespielt wird in vier Vierteln à acht Minuten, wobei nach dem zweiten Viertel eine fünfminütige Pause erfolgt. Die Wassertiefe muss an allen Stellen mindestens 1,80 Meter betragen.
Das Spiel beginnt mit dem „Anschwimmen“: Beide Mannschaften stellen sich neben dem Tor an ihrer Grundlinie auf. Bei Handzeichen und Pfiff des Schiedsrichters schwimmen die Spieler in Richtung Spielfeldmitte, wo der Ball vom Schiri eingeworfen wird. Die Mannschaft, die den gelben Gummiball ergattert, ist im Angriff. Bei jedem Ballwechsel darf die im Ballbesitz befindliche Mannschaft 30 Sekunden lang versuchen, ein Tor zu werfen. Diese Zeitspanne kann aber wieder ’’aufgeladen’’ werden. Und zwar durch eine errungene Ecke, eine Hinausstellung eines Verteidigers oder durch einen Torwurf. Ein Tor kann nur dann erzielt werden, wenn der Ball zuvor von zwei Spielern gespielt wurde.
Der Ball darf mit jedem Körperteil berührt werden. Zum Beispiel mit dem Kopf, den Schultern oder den Füßen. Dabei dürfen die Feldspieler das Spielgerät immer nur mit einem der beiden Hände oder Arme berühren. Nur der Torhüter darf den Ball innerhalb seines Fünf-Meter-Raums mit beiden Händen anfassen. Verboten ist es, den Ball mit der Faust zu spielen – egal in welcher Situation. Der Torhüter darf hingegen die Fäuste für Paraden verwenden. Es ist übrigens verboten, während des Ballbesitzes den Beckenboden zu berühren.
Die Disziplin und Regeln beim Wasserball sind generell sehr streng, so dass schon geringe Regelverstöße geahndet werden. Beispielsweise darf der Ball nicht unter die Wasseroberfläche gebracht werden. Ein Spieler darf die Bewegungsfreiheit eines anderen Spielers nicht einengen, es sei denn, dieser befindet sich in Ballbesitz. Für leichte Fouls wird ein Freiwurf gegeben, schwerere Fouls werden mit einem Strafwurf geahndet, oder aber derjenige Spieler wird für eine bestimmte Zeit vom Spiel ausgeschlossen. Hat ein Spieler drei schwere Fouls begangen, so darf er nicht mehr am Spiel teilnehmen, darf jedoch durch einen anderen Spieler ersetzt werden.
Für Kinder im Alter bis elf Jahren gelten im Übrigen vereinfachte Regeln. Die Unterschiede bestehen einerseits in den kleineren Dimensionen (kleines Spielfeld, kurze Spielzeit, kleiner Ball usw.) und andererseits grundlegenden Regelvereinfachungen.
Sinnvolles Einstiegsalter für diesen spritzigen Mannschaftssport liegt bei acht bis zehn Jahren. Das Beherrschen des Bruststils ist erste Voraussetzung, Kenntnisse im Kraul sind hilfreich. Fürs Wasserballspiel sind beide Stilarten wichtig – das Kraulen für die schnelle Fortbewegung im Wasser, Brustschwimmen für den Auftrieb. Kinder sollten im Idealfall das Jugendschwimmabzeichen Bronze haben oder annähernd diese schwimmerische Leistung mitbringen. Da Wasserball eine sehr intensive und konditionell anspruchsvolle Sportart ist, ist regelmäßiges Training ganz wichtig. In mindestens zwei Trainingseinheiten pro Woche wird dann unter anderem geübt, welche Strategien sich für geschicktes Abspielen und Freischwimmen eignen, um ins Tor zu treffen.
Auch wenn Wasserball ein ziemlich intensiver und harter Sport ist, müssen Eltern eher weniger Angst um ihre Sprösslinge haben. Das Wasser wirkt wie ein Puffer, es dämpft die schnellen Bewegungen. Im Wasser ist die Belastung für die Gelenke somit nahezu unschädlich. Zudem wird beim Wasserball Kondition, Kraft und natürlich der Teamgeist gefördert.
Julia Schröder

Vereine in unserer Umgebung finden Sie unter: www.wasserball.org

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