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Abenteuer in der Natur: Der Wald tut Kindern gut

Kinderhände mit Erde im Wald
Bildnachweis: Janina Peitz

Umweltpädagogin Janina Peitz motiviert zu intensiven Waldbesuchen: Die Natur bietet Menschen einen vielfältigen Raum zur Erholung, für sportliche Aktivitäten oder Familienausflüge. Dass der Wald nicht nur gut ist, sondern auch guttut, wird jeder Waldbesucher bestätigen können. Doch was ist das, was den Wald so erholsam werden lässt und warum bietet er besonders für Kinder einen derart spannenden Erfahrungsort?

Wald als Wohlfühlort

Der Wald ist ein sensibles Ökosystem, das viele wertvolle und überlebenswichtige Aufgaben übernimmt. Bäume sind CO2-Speicher, Sauerstofflieferant, Wasserspeicher und Lebensraum vieler Tiere. Ein Wald hingegen ist mehr als nur die Summe seiner Bäume. Im Vergleich zum urbanen Umfeld zeichnet sich das Mikroklima eines Waldes z.B. durch erhöhte Luftfeuchtigkeit und kühlere Temperaturen aus. Jeder Baum ist dank unterirdischer Pilze miteinander vernetzt, kann somit Informationen austauschen und kommunizieren.

Hinzu kommt, dass unser menschliches Immunsystem positiv auf die ätherischen Öle reagiert, welche von Pflanzen in ihren Öldrüsen produziert und im Gewebe eingelagert werden. Wer zwischen den Fingern z.B. die Nadeln von Fichte oder Tanne zerreibt, kann den wohltuenden Geruch dieser ätherischen Öle direkt wahrnehmen. Wald- und Wiesenkräuter, Baumharz, Rinde & Co. alles riecht und verleiht dem Wald sein besonderes „Wohlfühlaroma“. Der Wald tut also gut.

Den Wald mit Kindern erforschen

Für Kinder bietet er darüber hinaus einen spannenden Ort, der sie dazu motiviert ihren Bewegungs- und Forscherdrang auszuleben. Wer mit Kindern in den Wald geht, wird Zeuge ihrer unendlichen Fantasie. Rasch verwandeln sich Äste in Schwerter, Stöcke zu Tipis, Moose zu Sitzpolstern, Blätter zu Konfetti, Käfer zu Freunden und Baumstämme zu Schwebebalken.

Mit der Begegnung von Kind und Natur beschäftigt sich die Natur- und Umweltpädagogik. Den Kindern einen Zugang zur Natur mit allen Sinnen zu ermöglichen, ist der beste Weg, um eine Art Vertrautheit wiederzuerlangen und der stark zunehmenden Naturentfremdung entgegenzuwirken. Aus der intensiven Auseinandersetzung mit der Natur entwickelt sich eine Empathie zum Natürlichen und erwächst die Einsicht in deren Schutzbedürftigkeit. Menschen fällt es von Grund auf leichter, sich für etwas einzusetzen, zu dem sie auch eine unmittelbare emotionale Beziehung aufgebaut haben.

Kinder „begreifen“ die Natur mit den Händen

Die hautnahe Begegnung spielt dabei eine große Rolle: Kinder spielen mit Händen und Füßen, springen in Pfützen, fassen an, probieren sich aus. Über die Sinneswahrnehmung erlangen sie das Wissen, wie sich ein Zapfen anfühlt, wie feucht das Moos ist, wie rau die Rinde einer Lärche ist oder wie eine Assel in der Handfläche kitzeln kann. Die Blätter, die abends vor dem Zubettgehen noch aus dem Unterhemd fallen, gehören ebenfalls dazu. Der Wald besitzt für Kinder einen großen Aufforderungscharakter zum Spielen und Erleben.

Waldregeln beachten

Bei jedem Waldbesuch ist es dennoch wichtig, sich an gewisse Waldregeln zu halten. Um den ohnehin schon gestressten Baumbestand den heimischen Waldbewohnern nicht noch zusätzlich zu schaden, gilt es in jedem Fall, stets seinen Müll wieder mit nach Hause zu nehmen. Wer Äste abknickt oder mit Stöcken gegen Stämme schlägt, riskiert Verletzungen in der Borke, in die sich Bakterien und Pilze einnisten können.

Und wer den Tieren im Wald etwas Gutes tun will, stromert nicht im Unterholz oder erstellt neue Trampelpfade, sondern positioniert seinen Beobachtungsposten in Wegnähe. Somit erhöht sich auch die Chance, Tiere wie Kaninchen, Eichhörnchen oder Rehe beobachten zu können. Zu echten Naturerlebnissen gehören eben nicht nur Spiel und Spaß, sondern auch Ruhe, Geduld und Einsicht.

Wer mehr über Natur- und Umweltpädagogik erfahren oder selbst mit seinen Kindern eine geführte Waldveranstaltung erleben will, ist eingeladen, sich auf der Webseite von Grünschnabel nach Naturangeboten zu erkundigen: www.gruenschnabel-natur.de

Wer zusätzlich das Umweltbewusstsein seiner Kinder fördern will, findet hier drei hilfreiche Tipps zum Thema.

Bettina Fischer
Author: Bettina Fischer

Ich bin Bettina, Jahrgang 1995 und seit 2015 beim REVIERkind. Alles hat mit einem Redaktionspraktikum angefangen. Und weil ich mich bei den Mädels so wohl gefühlt habe, bin ich nach dem Praktikum einfach geblieben. Ich unterstütze unsere liebe Julia bei der redaktionellen Arbeit für unsere Magazine und bei der Pflege unserer Homepage. Außerdem stapeln sich rund um meinen Schreibtisch jede Menge Kinderbücher, da ich unsere Medientipps betreue. Nebenbei bin ich noch Glücksfee und ziehe die Gewinner unserer Verlosungen.

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