Stärker sichtbar werden, das möchte das Frauenhaus Bochum. Da die Adresse zum Schutz der Betroffenen jedoch anonym bleiben muss und die Einrichtung nicht einfach ihre Türen für Interessierte öffnen kann, haben sich die Bochumerinnen für einen digitalen Zugang entschieden. Ab sofort möchten sie mit einem eigenen Blog Einblicke in ihre Arbeit geben. Damit füllt das Frauenhaus Bochum eine Nische, denn bislang gibt es noch kein ähnliches Angebot.
Sichtbar werden, Hemmschwellen senken, Vorurteile ausräumen
„Wir wollen zeigen, wie das Leben im Frauenhaus Bochum stattfindet, wodurch es sich auszeichnet und unter welchen Rahmenbedingungen wir es gestalten. Damit wollen wir Hemmschwellen abbauen, aber auch mit falschen Vorstellungen aufräumen“, erklärt Leiterin Ulrike Langer die Hintergründe. In dem neuen Blog soll es konkret um die Frauen und ihre Kinder, die Mitarbeiterinnen sowie um sozialpolitische Aspekte wie die Förderung von Frauenhäusern und die Finanzierung der Aufenthalts- und Lebenshaltungskosten gehen, die nicht immer vom Staat getragen werden.
Frauenhausmitarbeiterinnen werden von Journalistin unterstützt
Betroffene und Mitarbeiterinnen erzählen in den Blogartikeln, was sie bewegt, ängstigt, ärgert oder auch freut. Außerdem möchte das Frauenhaus über häusliche Gewalt aufklären. Vor allem über Aspekte, die kaum jemand wahrhaben will. Die Journalistin Sandra Anni Lang, die das Frauenhaus-Team bei den Texten unterstützt: „Mir geht es darum aufzuzeigen, dass Frauen nicht allein sind mit ihrem Schicksal und dass es sich lohnt, Hilfe zu holen und etwas zu verändern. Auch mit Blick auf die Kinder, die die häusliche Gewalt miterleben.“
Zahlreiche Ideen und Blogbeiträge in Planung
Ideen sind bereits genug vorhanden: Wie verläuft ein Tag im Frauenhaus? Wie klappt das Zusammenleben von bis zu 14 verschiedenen Frauen und ihren Kindern, noch dazu aus verschiedenen Kulturkreisen? Was sind Hemmnisse auf dem Weg in die Eigenständigkeit? Was wünschen sich die Mitarbeiterinnen? Was ärgert sie? Eingerahmt sind die Blogbeiträge mit Infos für einen Aufenthalt im Frauenhaus. Da nicht alle Frauen Deutsch sprechen, ist geplant, diese Informationen noch in anderen Sprachen anzubieten.
Weitere Infos: www.frauenhaus-bochum.de


